An diesem sonnigen Sonntagvormittag versammelten sich fast ein Dutzend Naturinteressierte um Dr. Eckhard Marx vom NABU Rinteln, um etwas über die Pflanzenwelt entlang der Kleinen Schweiz in Engern bis unterhalb der Steinberger Kirche zu erfahren. „Hier befindet sich ein sogenanntes 28a-Biotop“, erläutert der Exkursionsleiter Marx, dort sind unter anderem Kalk-Tuff-Quellen vorhanden. Entlang der kalkhaltigen Quellen wachsen Sumpfseggen und Riesenschachtelhalm, auch Aronstab ist zu finden. Auf der anderen Seite des Weges macht Marx Halt, um auf eine winzige kleine Blume hinzuweisen: „Das hier ist ein Märzveilchen“, erklärt er der interessierten Teilnehmerschaft. Auch die Grüne Zistrose und der Bärlauch können die an der Botanik Interessierten entlang der Strecke entdecken. Marx pflückt eine gelb blühende Pflanze und hält sie hoch: „Die Besonderheit bei diesem Scharbockskraut liegt darin, dass er einen doppelten Chromosomensatz besitzt, er ist also tetraploid, wie es im Fachjargon heißt.“
Neben solchen Kuriositäten entlang der Wanderstrecke erklärt Marx die typischen Merkmale des Gefingerten und des Hohlen Lerchensporns, die beide hier ebenfalls vorkommen. Ansonsten entdeckt man eine wahre Idylle: Unterhalb der Steinberger Kirche befinden sich zwei riesige Bäume, dazwischen plätschert eine Quelle hinab, die aus dem Boden entspringt und wo sich seltene Moose angesiedelt haben. Auf der mehr als zweistündigen Exkursion mit botanischem Schwerpunkt konnten auch viele Vogelgesänge gehört werden, so gaben Tannenmeise, Rotkehlchen, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Kleiber und Buchfinke ein Stelldichein, am Himmel kreisten Rotmilane. Und auch Schmetterlinge zeigten sich und kündigten den Frühling an, darunter der C-Falter, der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge, dazu viele verschiedene Wildbienen und Honigbienen. Nach der Exkursion mit dem NABU weiß man: Der Frühling ist da.