Gespannt war Britta Raabe an jenem Freitag, als sie ihr Spinnrad im Natur- und Umweltschutzzentrum des NABU Rinteln aufbaute. Auf dem Rintelner Bauernmarkt ist das Interesse an der Spinnkunst derart groß, dass man beim NABU kurzerhand beschloss, zum gemeinschaftlichen Spinnen aufzurufen und ein altes Handwerk neu zu beleben.
Mit acht „Spinnern“ an diesem Nachmittag ist sie durchaus zufrieden: „Wir freuen uns, dass dieses Angebot angenommen wird und es wieder mehr Menschen gibt, die sich diesem Naturprodukt widmen“, wie Raabe erläutert. Dabei zählt sie sich ebenfalls noch zu den Neulingen: Seitdem die Schafbeweidung auf der Streuobstwiese Hohenrode begonnen hat, ist sie auf der Suche nach einem Verwendungszweck für die zwangsläufig anfallende Wolle auf das Spinnen gestoßen. Denn Wolle ist ein vielfältig einsetzbares Naturprodukt, das vielseitig einsetzbar ist: nicht nur Socken und Schals, sondern auch Handtaschen und Schlüsselanhänger lässt sich daraus herstellen. „Dies ist eine sinnvolle und nachhaltige Verwendung der Wolle, der wir hier nachgehen“, so Raabe. Gemeinsam wird Wolle zu Garn versponnen und sich über dieses alte und traditionelle Handwerk ausgetauscht – auch beim Spinnen kann zur Genüge „gesponnen“ werden.
Aus der Idee heraus, die Wolle der Skudden-Schafe zu verwerten, etwas Brauchbares daraus herzustellen und die Handwerkskunst des Spinnens nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist nun ein fester Termin geworden: Der NABU in Person von Britta Raabe lädt jeden dritten Freitag im Monat um 15 Uhr ins Natur- und Umweltschutzzentrum im Kerschensteinerweg 3 in Rinteln ein, damit gemeinsam gesponnen werden kann.