Nutzungsintensivierung, Massentierhaltung, Pestizideinsatz und Überdüngung - haben in den letzten Jahrzehnten zu einem massiven Verlust von Artenvielfalt und Lebensräumen, sowie zur Belastung von Wasser, Böden und Klima geführt. Verantwortlich dafür ist auch die gemeinsame Agrarpolitik in der EU (GAP).
Derzeit fließen rund 40 Prozent des EU-Haushaltes, jährlich rund 60 Milliarden Euro, in die Landwirtschaft. Die Förderung erfolgt dabei zum größten Teil nach dem Gießkannenprinzip, mittels pauschaler Flächenprämien ohne konkrete Gegenleistung.
Der NABU hält diese Förderpraxis für fehlgeleitet und ineffizient: So verhindert die gemeinsame Agrarpolitik der EU weder das Höfesterben, noch wird sie dem Klima- und Naturschutz gerecht. Während sie Anreize zu immer intensiverer Nutzung gibt, fällt die Honorierung von Umweltleistungen der Landwirte viel zu gering aus.
Von Agrarökonomen und -ökologen wurde im Auftrag des NABU jetzt ein neues Modell entwickelt, das den Bedürfnissen von nachhaltig wirtschaftenden Landwirten und dem Naturschutz gleichermaßen gerecht wird. Es wurde auf zwei Veranstaltungen im November 2016 in Berlin und Brüssel erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.