Ackern für die Biotopvernetzung

Pflanzaktion in den Rintelner Wiesen sorgt für Strukturierung und Lebensraum


Der Morgen war klar und kalt. Frost lag in der Luft. Doch dies konnte die Naturschützer, Landwirte und Jäger nicht davon abhalten, sich in der weiten Flur der Rintelner Wiesen zu treffen, um Abhilfe gegen die weite Sicht in der ausgeräumten Landschaft zu schaffen: Bewaffnet mit Spaten, Hacken und Bohrgerät traf sich bei sonnigem Wetter die Aktionsgemeinschaft zum Arbeitseinsatz in der Rintelner Feldmark.


Landwirte, Jäger und Naturschützer pflanzen gemeinsam 250 Sträucher und Bäume in den Rintelner Wiesen. - Foto: Ulrich Menneking
Landwirte, Jäger und Naturschützer pflanzen gemeinsam 250 Sträucher und Bäume in den Rintelner Wiesen. - Foto: Ulrich Menneking

Die Gegner der Flurbereinigung mit Vertretern der Jägerschaft, Landwirte und des Naturschutzbundes Rinteln haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Landschaft ökologisch aufzuwerten und zu strukturieren. Die teilweise ausgeräumte Feldflur soll für Mensch und Natur an Attraktivität gewinnen, da sind sich alle Beteiligten einig. Und so nutze man vielleicht die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, bevor der Boden komplett ‚durchgefrostetʻ ist, um gemeinsam ein im wahrsten Sinne wachsendes Zeichen der Zusammenarbeit zu setzen: Auf einer Gesamtlänge von 500 Metern wurden mit Erdbohrer und Spaten Löcher gebuddelt, um die verschiedensten heimischen Gewächse anzupflanzen.


Ein Gelände, welches die Stadt Rinteln dafür zur Verfügung gestellt hat, erwies sich für diese Aktion als bestens geeignet und ist mit insgesamt 250 Sträuchern und Bäumen bepflanzt worden. Darunter waren Hainbuchen, Holunder, Eichen, Bergahorn, Flatterulmen sowie Trauben- und Vogelkirschen, die in der Zukunft eine wichtige Aufgabe in der Biotopvernetzung und Landschaftsstrukturierung übernehmen werden. Vielen Singvogelarten werden sie als Brut- und Versteckplatz dienen sowie dem Wild Deckung gewähren. Auch für Landwirte haben diese Hecken- und Baumstrukturen Vorteile: Sie vermindern Bodenerosionen. Gesponsert worden sind die Pflanzen von der Landesjägerschaft. Nick Büscher, 1.Vorsitzender der NABU Gruppe Rinteln, freut sich über die gelungene Zusammenarbeit und insbesondere das Engagement der Jägerschaft: „ Wir hoffen auf ein gutes Anwachsen der Pflanzen im nächsten Frühjahr. Dort, wo sonst Hecken verschwinden, entstehen neue und schaffen Lebensräume – eine vorbildliche Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern und Naturschützern, die ein Modell des gemeinsamen Agierens auch für andere sein kann“, wie Büscher betont.