Am Samstag, 19. Februar trafen sich Naturschützer und Mitglieder des Möllenbecker Ortsrates zum gemeinsamen Pflegeeinsatz im 2007 neu gegründeten Naturschutzgebiet Mühlenberg. Bereits zum zweiten Mal kam man zusammen, um den stark mit Birken und Eichen bewachsenen Südhang zu entkusseln. Der Grund: Auf den Flächen befinden sich noch Fragmente des sogenannten Sandmagerrasens.
Das 5 ha große Gebiet ist Teil der so genannten Kames von Krankenhagen-Möllenbeck, einer eiszeitlichen, hügeligen Aufschüttung aus Sanden und Kiesen, entstanden durch das Abschmelzen großer Eisblöcke am Rand der ehemaligen Gletscher. Aus diesen nährstoffarmen Sedimenten haben sich sandige Braunerden entwickelt, so dass der Mühlenberg heute von Sand-Magerrasen, Ruderalfluren, lückigen Birken-Eichenwäldern und deren Übergangsstadien mosaikartig bewachsen ist. Eine floristische Besonderheit ist das Vorkommen des Berg-Sandglöckchens (Jasione montana), einer Charakterart sandiger oder felsiger Magerstandorte.
Die Sand-Magerrasen des Mühlenbergs gehören zu den am weitesten südlich gelegenen in Norddeutschland. Ihnen kommt somit eine überregionale Bedeutung zu. „Das Naturschutzgebiet hat ein hohes Entwicklungspotenzial“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Die ehrenamtlichen Naturschützer wollen im Herbst mit einem Großgerät anrücken, um den Südhang komplett freizustellen, damit die Pflege der Flächen sich zukünftig einfacher gestaltet und eine nachhaltige Beweidung mit Schafen auf der Fläche möglich wird.