Zu Gast in der Kinderstube von Kiebitz und Flussseeschwalbe in der Auenlandschaft

NABU Rinteln (ent-) führt Naturgartenforum Löhne in die Auenlandschaft Hohenrode / Flussseeschwalben brüten das dritte Jahr in Folge


Die Exkursionsteilnehmer an den Kiesteichen. - Foto: Kathy Büscher
Die Exkursionsteilnehmer an den Kiesteichen. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Dunkle Wolken ziehen über das Naturschutzgebiet “Auenlandschaft Hohenrode” hinweg, als sich auf dem Schotterparkplatz am Ortseingang Hohenrode eine Gruppe interessierter Menschen versammelt, um sich von den beiden Naturschützern Dr. Nick Büscher und Britta Raabe in die Hohenroder Schutzgebiete des NABU Rinteln (ent-)führen zu lassen. Kaum begonnen, verzogen sich die Regenwolken und die Abendsonne sorgte für das passende Wetter. 


Nach einem kurzen Abriss über die Historie des vom NABU im Jahr 2012 erworbenen und seitdem mit Artenschutzmaßnahmen für Fischadler & Co. stetig fortentwickelten Schutzgebietes, geht es entlang des westlichen Sees, wo Dr. Büscher Halt macht, um etwas über jene Schutzmaßnahmen zu berichten. „Auf der abgeflachten Insel haben Austernfischer und Kiebitze in diesem Jahr ihre Küken großgezogen“, bemerkt Dr. Büscher. Neben dem Fischadlerhorst hat man von dort aus auch einen guten Blick auf das erste Flussseeschwalbenfloß. „An dieser Stelle zieht momentan ein Flussseeschwalbenpaar drei Küken groß“, weiß Dr. Büscher und reicht sein Fernglas in die Runde. 


Fliegende Flussseeschwalbe. - Foto: Kathy Büscher
Fliegende Flussseeschwalbe. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Von dort aus geht es weiter zu den im Frühjahr angelegten Lichtteichen, die nicht nur für Amphibien, sondern auch für die verschiedenen Schwalbenarten interessant sind, da sie dort feuchten Lehm für den Nestbau finden. „Die Lichtteiche werden derzeit überwiegend von Grasfröschen bewohnt“, wie Britta Raabe der interessierten Runde erklärt. Auf dem Stichweg konnten die Exkursionsteilnehmer die tierischen Landschaftspfleger beobachten, die für die Rintelner Naturschützer die Weidefläche kurzhalten. 


Dr. Nick Büscher macht an der Weide am Stichweg Halt, um das Beweidungsprojekt vorzustellen. - Foto: Kathy Büscher
Dr. Nick Büscher macht an der Weide am Stichweg Halt, um das Beweidungsprojekt vorzustellen. - Foto: Kathy Büscher

Auch auf dem zweiten Brutfloß für die Flussseeschwalben herrscht momentan reger Betrieb. Drei Brutpaare stopfen zusammen acht hungrige Schnäbel, unentwegt gehen die Alttiere auf die Jagd nach kleinen Fischen, die sie zum Floß bringen. „Außerdem hat sich, wie im letzten Jahr, ein Sturmmöwen-Paar dazugesellt“, erläutern Dr. Büscher und Raabe. „Im Vergleich zum letzten Jahr mit sechs Küken bei der gleichen Anzahl Brutpaare ein noch größerer Artenschutzerfolg“, wie man sich beim NABU freut. Seit dem Jahr 2014 brüten erstmalig seit mindestens 100 Jahren Flussseeschwalben an der Oberweser.


Blick auf das zweite Flussseeschwalbenfloß, wo drei Paare ihre Küken großziehen. - Foto: Kathy Büscher
Blick auf das zweite Flussseeschwalbenfloß, wo drei Paare ihre Küken großziehen. - Foto: Kathy Büscher

Anschließend hat die Gruppe den Skudden-Schafen auf der Streuobstwiese einen Besuch abgestattet und sich das Pachtgebiet des NABU Rinteln mitsamt dem alten Obstbaum-Bestand angesehen, wobei sich die Besucherinnen und Besucher gleich vom süßen Geschmack der reifen Kirschen überzeugen konnten. Der Parcours durch die Hohenroder NABU-Schutzgebiete endete mit einem entspannten Picknick auf der Obstwiese im Beisein der wollenen Landschaftspfleger, der Skudden-Herde sowie der beiden Ziegen „Arnold“ und „Bobo“.