Die Weser als prägendes Element der Stadt Rinteln und der Region ist über viele Jahre aus touristischer Sicht zu kurz gekommen. In einem Gemeinschaftsprojekt des Naturparks Weserbergland, der Städte Rinteln und Hessisch-Oldendorf, der Landkreises Schaumburg und Hameln-Pyrmont und den NABU Ortsgruppen Rinteln und Hessisch-Oldendorf zusammen mit der Göttinger Firma „signatur umweltmedien“ wurde jetzt ein Konzept erarbeitet, um Naherholungssuchende aus der Region und Einheimische sowie Radfahrer auf dem Weserradweg als Hauptzielgruppe anszusprechen.
Das Projekt „Weser Erleben“ soll räumlich und inhaltlich die Weser im Fokus behalten. Entlang einer Route, die auf vorhandenen Radwegen verläuft und entweder als Rundweg befahren oder dank der Weserfähre in Großenwieden auch als „Acht“ nutzbar ist, werden acht Erlebnispunkte platziert. Entlang dieser lassen sich verschiedene Aktionen durchführen, Informationen sammeln und – am Beispiel des Kiesabbaus – auch erfühlen.
Am Beispiel eines dieser Erlebnispunkte in Hohenrode erläuterte Johann Janssen von „signatur umweltmedien“ die geplanten Maßnahmen. Das Highlight der Hohenroder Station ist ein Aussichtsturm, der vier bis sechs Meter hoch und mit Fenstern ausgestattet ist. Von dort ist ein ungestörter Blick auf die Vogelwelt in der 115 Hektar großen Auenlandschaft, 2012 vom NABU erworben, möglich. Flussseeschwalben und Fischadler könnten vom Turm aus beim Brüten auf dem Adlerhorst und den Schwalbenflößen beobachtet werden.
Mit einer Schutzhütte und einem darin integrierten Quiz sollen spielerisch pädagogische Elemente vermittelt und die Besucher und Touristen der Auenlandschaft zum Mitmachen animiert werden.
Beim anschließenden Ortstermin in Hohenrode führte Thomas Brandt durch Teile des Naturschutzgebiets und erklärte den Teilnehmern die Einzelheiten zur Entstehung, sowie der Ansiedlung zahlreicher Vogelarten wie dem Fisch- und Seeadler. Medientechnisch unterstützt werden soll die Radroute einerseits durch eine Anbindung an die bereits erhältliche Smartphone-App „Westliches Weserbergland“ und parallel dazu durch eine Eigenentwicklung. „Damit wird man seine Route individuell zusammenstellen können, ganz nach Vorliebe und Zeit“, so Janssen.
Artikel von Rinteln-Aktuell