Mit Motorsägen für mehr Durchblick gesorgt

Gemeinsame Aktion vom NABU Rinteln und ÖSSM / Sichtfenster in der Auenlandschaft Hohenrode geschaffen


Die ehrenamtlichen schneiden Uferbereiche frei. - Foto: Kathy Büscher
Die ehrenamtlichen schneiden Uferbereiche frei. - Foto: Kathy Büscher

Es ist windig und nass an diesem Samstagmorgen, als sich mehr und mehr freiwillige Helfer in der Beobachtungshütte in der Auenlandschaft Hohenrode einfinden. Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der ÖSSM und seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Naturschutz tätig, holt eine große Karte heraus und erläutert den Anwesenden das Naturschutzgebiet. „In einigen Bereichen wollen wir heute Sichtfenster freischneiden, damit die Besucher einen Einblick in die Hohenroder Tierwelt erhalten“, erklärt Brandt. Darüber hinaus werden dicht mit Weiden bewachsene Uferbereiche freigeschnitten, wovon insbesondere Limikolen profitieren sollen.


Die meisten der knapp dreißig Helfer kennen die Auenlandschaft nicht, sie gehören zu den Ehemaligen, die an der ÖSSM den Freiwilligendienst oder ein Praktikum absolviert haben und der ÖSSM über Jahre hinweg verbunden geblieben sind. Jedes Jahr findet ein gemeinschaftliches Treffen statt, in dessen Rahmen in guter Tradition mit einer Pflegemaßnahme auch ein Mehrwert für den Naturschutz geschaffen wird. 


Für Limikolen wie den Grünschenkel sind freie Uferzonen wichtig. - Foto: Kathy Büscher
Für Limikolen wie den Grünschenkel sind freie Uferzonen wichtig. - Foto: Kathy Büscher

Dieses Jahr ist dies Glück für den NABU Rinteln, dass die Pflegeaktion mit so vielen tatkräftigen Helfern unterstützt wird. „In den letzten Jahren sind die Uferbereiche immer mehr mit Weiden zugewachsen“, erläutert Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. Um den Naturinteressierten einen störungsfreien Blick auf die Wasserflächen zu ermöglichen, war nun eine Pflegemaßnahme nötig geworden. Trotz des immer wieder einsetzenden Regens machten sich die Helfer an den verschiedensten Stellen motiviert an die Arbeit, um an sinnvollen Beobachtungsstellen die Sicht aufs Wasser freizumachen. Mit Motorsägen und Astkneifern wurden Weiden gekürzt oder ganz entfernt. Diese breiten sich in kurzer Zeit schnell in den Uferbereichen und den Wiesen aus. Was die Galloways, Esel und Ziegen nicht verbeißen konnten, wurde nun von Menschenhand erledigt. 


Mit der Motorsäge werden die Weiden geschnitten. - Foto: Kathy Büscher
Mit der Motorsäge werden die Weiden geschnitten. - Foto: Kathy Büscher

Bis zum Nachmittag war das Knattern der Motorsägen rund um das Naturschutzgebiet deutlich zu hören. Auch die Sicht vom Beobachtungsturm und der Dieter-Eggersmann-Beobachtungshütte wurde freigesägt, und auch entlang des Rundweges gibt es wieder einige Stellen mit Sichtfenstern, beispielsweise, um das Flussseeschwalbenfloß auf dem mittleren Teich besser einsehen zu können. „Dank der vielen Helferinnen und Helfer konnten wir in kurzer Zeit wieder langfristige Einblicke in unser Naturschutzgebiet schaffen“, freut sich Büscher und dankt den fleißigen Naturschutzkolleginnen und -kollegen der ÖSSM für ihren Einsatz.