Sorgfältig zu einem Wall aufgetürmt liegen Weidenruten entlang des Rundweges an den Hohenroder Kiesteichen. Abgeschnittene Äste schließen die Lücken zwischen den Hecken, welche den Wegesrand säumen.
Das Weidenholz ist Resultat einer Pflegemaßnahme der ehrenamtlichen Naturschützer des Rintelner NABU in der Auenlandschaft H0henrode. Nachdem in diesem Jahr erstmalig eine Beweidung auf dem Eigentumsgrundstück des NABU mit Schafen, Esel und Galloways durchgeführt wurde, haben die Naturschützer Bilanz gezogen und sich entschlossen, die am Rundweg gelegene Weidefläche von überschüssigem Bewuchs zu befreien. „Unsere Schafböcke wie auch die Esel haben es in diesem Jahr noch nicht geschafft, die Wiese vollkommen freizuhalten – wir greifen ihnen jetzt unter die Hufe und Klauen“, wie Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln erläutert.
Der NABU hat mit seinen Ehrenamtlichen die aufgewachsene Weiden und Sträucher von der Fläche entfernt. Auch im direkten Uferbereich wurde ein kleiner Teil des Gehölzes zurückgeschnitten, um insbesondere die Schlammflächen als Nahrungshabitate für Watvögel zu erhalten. Dabei hat die Pflegemaßnahme einen doppelten Nutzen, da das Schnittgut nun als natürlicher Windschutz und als Brutplatz für Singvögel dient.
Der NABU zieht dabei durchaus eine positive Bilanz hinsichtlich der Beweidung in der Auenlandschaft: „Die Flächen wurden extensiv beweidet und entwickeln sich in unserem Sinne, wobei an der ein oder anderen Stelle nachgebessert werden muss, um die Strukturvielfalt insbesondere für Wiesenvögel wie den Feldsperling, aber auch für blütenliebende Insekten wie Schmetterlinge zu erhalten“, erklärt Büscher.
Nachdem bereits Ende November die Weidetiere von den Flächen geholt und eingestallt worden sind, hat der NABU die Weidezaungeräte abgebaut und für den Winter eingelagert. „Ende April werden die Solarpanels wieder installiert, sodass für die erneute Beweidung alles vorbereitet ist“, so Büscher weiter. „Insbesondere der Aufwuchs von Büschen und Bäumen in der Weidefläche konnte nicht ganz gestoppt werden, sodass im nächsten Jahr zusätzlich Ziegen zum Einsatz kommen werden.“ Der NABU hofft, dass weitere Pflegemaßnahmen nicht mehr notwendig sein werden.