Die Sonne lacht vom Himmel, als die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU Rinteln die Gäste auf dem Schotterparkplatz an der Landstraße in Hohenrode begrüßt, um zusammen die Zugvögel zu beobachten. In der Beobachtungshütte hat man einen guten Blick über Wasserflächen und die Schotterinsel, auf der meist viele Wasservögel rasten. Doch diesmal nicht, nur rings umher sind einige Schnatter- und Krickenten zu entdecken. „Der Seeadler wurde zuvor gesichtet, da ist die Insel erstmal leer“, weiß Dr. Nick Büscher, der an diesem Sonntagvormittag durch das Naturschutzgebiet führt. Es zeigen sich dennoch weitere Wintergäste wie Schellenten, Gänsesäger und Zwergtaucher, die meist sehr scheu und aus der Ferne zu entdecken sind. Weiter geht es entlang des West-Sees zum Stichweg, wo die Galloways die Besucher neugierig beobachten. „Die Landschaftspfleger bleiben bis zum Winter und kommen dann im nächsten Frühsommer wieder her“, erläutert Büscher. Etwas weiter läuft der Leitbock mit seiner Gefolgschaft mehrerer Buren-Ziegen an der Weide entlang.
Auf dem mittleren Teich befindet sich nun ein zweites Floß für die Flussseeschwalben, das hoffentlich im kommenden Jahr von ihnen angenommen wird. „Finanziert wurde dieses durch die ÖSSM“, erläutert der Vorsitzende. Meist wird das erste Floß von Gänsen und Möwen besetzt, da diese eher mit der Brut anfangen als die flinke Flussseeschwalbe, die erst Anfang Mai aus dem Süden zurückkehrt und sich dann erstmal zurechtfinden und einleben muss, bevor sie mit der Brut beginnt.
Im Turm angekommen, haben die Exkursionsgäste einen schönen Ausblick aufs Wasser und die zweite Insel, auf der sich der Fischadlerhorst befindet. Von hier aus kann man auf den hinteren Teil der Schotterinsel blicken, wo sich bereits einige Dutzend Kormorane versammelt haben, die im Sommer meist nur vereinzelt zu sehen sind.