Dass die Auenlandschaft zu jeder Jahreszeit seine Besonderheiten bereithält, wissen mittlerweile nicht nur die ehrenamtlichen Naturschützer des NABU Rinteln, sondern auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher des Naturschutzgebietes. Um einen Eindruck über das mehr als 100 Hektar große Gebiet zu vermitteln, bietet der NABU regelmäßig Exkursionen an. So auch an diesem Sonntag, als sich ein Dutzend Interessierte von Dr. Nick Büscher, Exkursionsleiter und Vorsitzender des Rintelner NABU, durch das Gelände führen ließen.
Vor der Beobachtungshütte wird zunächst Halt gemacht. „Seit dem Jahr 2012 ist der NABU Eigentümer des Geländes", erläutert Büscher. Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über das Gelände anhand der Schautafel gewinnen konnten, ging es in die Dieter-Eggersmann-Beobachtungshütte, wo durch ein Spektiv die Wasservogelwelt aus nächster Nähe beobachtet werden konnte. „Hier können Sie ein paar Kiebitze sehen“, erklärt Maria Rollinger, ebenfalls ehrenamtlich beim NABU Rinteln aktiv.
Auch anwesend sind zahlreiche Graugänse, Kormorane, Lachmöwen und Flussseeschwalben, die auch in diesem Jahr wieder an den Teichen brüten. Allerdings nicht wie in den Jahren zuvor auf den eigens für sie gebauten Brutflößen, wie Kathy Büscher vom NABU Rinteln weiß:„In diesem Jahr waren die großen Mittelmeermöwen schneller und haben das Floß besetzt, die Flussseeschwalben sind in den hinteren Bereich der Schotterinsel ausgewichen. Auf dem zweiten Floß haben Sturmmöwen erfolgreich gebrütet und zwei Küken großgezogen.“
Dann ging es den Stichweg entlang, wo sich die Galloways im Unterstand vor der Sonne versteckten, dann jedoch neugierig ihre Nasen herausstreckten. Mit Hilfe des Spektivs konnten vom Turm aus badende Alt- und Jungtiere der Flussseeschwalben beobachtet werden, die sich an der Kante der Schotterinsel aufgehalten haben.
Vor dem Turm grasen Esel und Burenziegen, die ebenfalls zum Team der tierischen Landschaftspfleger gehören. „Hier bewegt sich gerade ein Flussuferläufer entlang der Wasserkante“, erklärt Rollinger und zeigt auf das Ufer rechts vom Turm. Und damit dies so bleibt und Flussuferläufer weiterhin brüten können, knabbern Galloways, Esel und Ziegen fleißig an den aufwachsenden Weidebüschen. Hier konnten die Besucherinnen und Besucher abschließend den Landschaftspflegern bei der Arbeit zuschauen: „So wollen wir es haben“, wie Büscher bemerkt.