Derzeit tut sich etwas an den Kiesteichen in Hohenrode : Während im Westbereich weitere Flächen ausgekiest werden, beginnt der NABU als Eigentümer mit den ersten Artenschutzmaßnahmen. „An diesem Projekt kann man erkennen, wie Hand in Hand zusammengearbeitet wird“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Im Rahmen des Projektes „Artenschutz und Artenschutzerleben in der Auenlandschaft Hohenrode in Rinteln“, das von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert wird, werden in diesem Jahr gezielt Maßnahmen zum Schutz von Fischadler und Flussseeschwalbe, aber auch zum Erhalt von offenen Flächen durch Beweidung ergriffen.
Während ein Großteil der Fläche der natürlichen Entwicklung überlassen wird, hat es sich der NABU zum Ziel gesetzt, in bestimmten Bereichen ökologisch wertvolle Offenlandstrukturen fördern, indem diese Flächen unter anderem mit Galloways und Schafen beweidet werden. Der erste Schritt für die Beweidung ist getan, wie man derzeit unschwer erkennen kann: Ein langlebiger und fest installierter Zaun soll in Zukunft dafür Sorge tragen, dass die Flächen an Stich- und Rundweg nicht zuwachsen. „An einigen Stellen kann man bereits erahnen, wie es in wenigen Jahren aussehen wird“, so Büscher. Der Weidenaufwuchs schreitet voran, so dass in kurzer Zeit der Blick auf die Auenlandschaft versperrt wäre, würde man nicht beweiden.
Das Konzept sieht vor, Menschen aus der Region und darüber hinaus an die Natur in der „Auenlandschaft Hohenrode“ heranzuführen und die Artenschutzkonzeption vorzustellen. „Wir möchten den Besucherinnen und Besuchern ein attraktives Naturerleben ermöglichen, wobei dies mit dem Artenschutz Hand in Hand geht“, wie Büscher betont. Die Beweidung kommt dabei auch der Natur zugute: Die besonders blütenreiche Flächen zwischen den Gewässern sollen durch eine extensive Beweidung erhalten werden, um selten gewordenen Vogelarten der Agrarlandschaft wie Feldlerche, Wiesenpieper, Rebhuhn und Neuntöter zu helfen.
Freundliche Hinweisschilder am Zaun weisen die Naturinteressierten darauf hin, dass zum Schutz von Fischadler, Fischotter & Co. ein Teilbereich der Auenlandschaft für Menschen unzugänglich bleibt. „Zum Schutz scheuer Tierarten haben wir mit dem Ortsrat Hohenrode-Strücken und der Stadt Rinteln einen Gestattungsvertrag geschlossen, so dass wir einen Teilbereich des Stichweges mit beweiden“, wie Büscher erläutert. Der NABU ist dankbar für das große Entgegenkommen, im Gegenzug leistet der NABU seinen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung des Gebietes, indem auf dem Eigentum des NABU ein Aussichtsturm errichtet werden darf. „Die dafür vorgesehene Fläche haben wir nicht mit eingezäunt und steht für ein attraktives Naturerleben zur Verfügung“, so Büscher. Und bis der Aussichtsturm den Besucherinnen und Besuchern interessante Einblicke in die Auenlandschaft ermöglicht, werden die Weidetiere einen Besuch der Kiesteiche Hohenrode interessant machen – da ist man sich beim NABU sicher.