Gehämmert und geklopft wird in der Scheune, aus der das Licht in den dämmrigen Dezembernachmittag scheint. Herbstlaub, Altpapier, zerrissene Textilien und Bretter – für sich genommen, kaum mehr als Abfall. Doch zusammen erhalten diese Materialien eine neue Funktion, wie die Rintelner Naturschutzjugend (NAJU) im NABU unter Beweis gestellt hat. Denn diese handwerkliche Leistung der jungen Naturschützer hat durchaus einen ökologischen Hintergrund.
Bei dieser Konstruktion, die einer alten Weinkiste nachempfunden und mit allerhand „Füllmaterial“ bestückt ist, handelt es sich um eine Mäuseburg. Doch eine Burg für Mäuse? Erfüllt dies einen Zweck für den Naturschutz? „Aber natürlich“, so Christine Land und Britta Raabe von der Rintelner NAJU. Die Betreuerinnen der Naturschutzjugend erläutern, dass es sich bei diesen gemütlichen Behausungen für Mäuse eigentlich um ökologische Futterstellen für Eulen und Greife handelt, die vorzugsweise in offenen Scheunen aufgestellt werden.
Und da es insbesondere für die heimische Schleiereule immer schwieriger wird, bei verschlossenen Scheunen und dichter Schneedecke auf Mäusejagd zu gehen, eigenen sich diese Mäuseburgen wunderbar dazu, Beutegreifern eine ‚Futterstelle‘ zu schaffen. Die NAJU hat sich kurzerhand dazu entschieden, der Schleiereule unter die Flügel zu greifen: „Der Fairness halber kommen die Mäuse von ganz alleine und können sich in den Mäuseburgen vor den Eulen verstecken“, so die NAJUs.
Und jeder kann etwas für den Schutz unserer heimischen Eulen und Greife tun, wie die Naturschutzjugend an Landwirte und Scheunenbesitzer appelliert, ihre Gebäude im Winter für Schleiereule & Co. offen zu lassen und ihnen die lebensnotwendige Mäusejagd zu ermöglichen. Und die Mäuseburg lässt sich auch für wenig geschickte Handwerker ganz einfach nachbauen.