Für die diesjährige Ferienspaß-Aktion des NABU Rinteln hat das Wetter beste Bedingungen geboten: Ein warmer und trockener Juli-Abend versprach, viele Fledermäuse aus ihren Tagesquartieren zu locken. Mehr als ein Dutzend Kinder meldeten sich zur Fledermaus-Nacht der ehrenamtlichen Naturschützer an, um den nachtaktiven Jägern auf der Suche nach Mücken und Motten zuzusehen – und jedes Jahr gibt es eine Warteliste bei der beliebten Veranstaltung.
Unter Leitung von Dennis Dieckmann und Britta Raabe sollten die Kinder zunächst einmal herausfinden, wie schwierig es für Fledermäuse ist, nachts auf die Jagd zu gehen. „Fledermäuse orientieren sich nicht mit den Augen, sondern mit den Ohren mittels Ultraschall“, weiß Dennis Dieckmann. Beim Fledermausspiel wurden den ernannten Fledermäusen die Augen verbunden, ein paar auserwählte Kinder waren die Mücken, die sich beim Näherkommen der Jäger durch „Mücken-Laute“ bemerkbar machen mussten. Zur Begrenzung wurden „Bäume“ in Form von Erwachsenen aufgestellt. Die Kinder konnten so hautnah erfahren, wie schwierig die Nahrungssuche sein kann. Auch viel Wissenswertes zur Lebensweise der versteckt lebenden Tiere vermittelten die Naturschützer.
Im Anschluss ging es mit Taschenlampen und Fledermaus-Detektoren, die die Ultraschalllaute der Fledermäuse für die Kinder hörbar machten, durch den Blumenwall. Allerhand Zwergfledermäuse flogen über die Köpfe der Kinder hinweg. Dicht über der Wasseroberfläche jagten pfeilschnell Wasser- und Teichfledermäuse nach Insekten. Die lauter werdenden Klopfgeräusche der Detektoren verrieten das Näherkommen der flinken Flieger, die durch den Kegel der Taschenlampen gut beobachtet werden konnten.
Auch Kleine Abendsegler jagten zwischen den alten Bäumen im Rintelner Blumenwall – wobei die Kinder schnell erkannten, dass die verschiedenen Arten anhand ihres Lebensraumes und der unterschiedlichen Frequenzen, auf denen sie rufen, unterschieden werden können. Am Ende eines spannenden Ausfluges in die Welt der geliebten Nachtschwärmer waren sich die Kinder einig, dass man mit der Vielzahl an Fledermäusen im Blumenwall etwas ganz Besonderes erlebt hatte – und die Nacht auch gar nicht mehr so gruselig ist, sondern ziemlich faszinierend, wenn man sich näher mit der Nachtnatur beschäftigt.