Es ist sonnig und warm an diesem Freitagmittag, als auf der Wiese am Heinekamp ein Hubwagen neben dem Storchennest anhält. Mit einem Sack Rindenmulch machen sich Sven Schaper vom NABU Rinteln sowie Daniel Döhr vom THW Vlotho auf den Weg nach oben, um sich zunächst einen Überblick über den Horst zu verschaffen. Nach der leider nicht erfolgreichen Brut der Störche im vergangenen Jahr modernisieren die beiden Männer den Horst, indem sie Holzmulch auf dem Lochblech am Boden verteilen. „Für umherziehende Störche sieht es so aus, als ob dort schon mal gebrütet wurde und der Standort optimal ist“, weiß Schaper.
Das Anlocken hatte im letzten Jahr auch prompt funktioniert, da sich nach noch nicht einmal zwei Wochen nach der Modernisierung mit Lochblech und Mulch ein Storchenpaar niederließ. Weiter ging es im Anschluss zum Rittergut nach Exten zum nächsten Storchenhorst, welches sich auf einem der Scheunendächer befindet. Auch hier ließ sich letztes Jahr ein Storchenpaar blicken, brütete aber leider nicht. Aus diesem Grund galt es auch hier, die Störche zum Niederlassen und Brüten zu ermuntern, indem ein Lochblech aufgebracht und darauf Holzmulch verteilt wurde. „Nun hoffen wir natürlich auf die baldige Belegung der Kunsthorste mit Weißstörchen“, ergänzt Schaper. Rechtzeitig zum Brutbeginn richteten die Ehrenamtlichen die Nistgelegenheiten her, damit es nach mehr als hundert Jahren endlich eine erfolgreiche Brut für Weißstörche in Rinteln gibt.