Nur die weiblichen Hummeln können stechen

Interessante Hautflüglerausstellung / Aufräumen mit Vorurteilen und sensibilisieren für die Arten


Gundula Piehl und Nick Büscher bei der Eröffnung. - Foto: Kathy Büscher
Gundula Piehl und Nick Büscher bei der Eröffnung. - Foto: Kathy Büscher

 

RIN­TELN (s­te). Wenn Gun­dula Piehl als die Vor­sit­zende des Im­ker­ver­eins Obern­kir­chen ü­ber "­Biene & Co." spricht, dann merkt man ihr an, wie sehr ihr die Haut­flüg­ler am Her­zen lie­gen. Lange Jahre war sie auch Wes­pen­be­ra­te­rin des Land­krei­ses Schaum­burg. Ge­mein­sam mit dem Na­tur­schutz­bund Rin­teln und des­sen Vor­sit­zen­den Nick Bü­scher stellt Piehl jetzt in der Spar­kasse Schaum­burg (Haupt­stelle in der Klos­ter­straße) Ex­po­nate rund um Wes­pen, Hor­nis­sen, Wild- und Ho­nig­bie­nen aus. 


In den Vitrinen gibt es einige Exponate rund um die Hautflügler. - Foto: Kathy Büscher
In den Vitrinen gibt es einige Exponate rund um die Hautflügler. - Foto: Kathy Büscher

Da­bei wird so man­ches Vor­ur­teil aus­geräumt. Da ist zum einen die Fra­ge: "Kön­nen Hum­meln ste­chen?" "Ja", so Piehl, doch das tun sie nur, wenn sie sich in Ge­fahr be­fin­den; und wenn es Weib­chen sind, denn die Männ­chen ha­ben kei­nen Sta­chel. Be­son­ders span­nend, so Piehl, sei das Reich der Haut­flüg­ler durch ihre ver­schie­de­nen Le­bens­wei­sen: "Von so­litären Sys­te­men bis zu hoch so­zia­len Staa­ten gibt es bei den Haut­flüg­lern al­les zu be­ob­ach­ten!" Und das be­son­ders dicht an uns Men­schen, denn in je­dem Gar­ten gibt es Hum­meln, Bie­nen und Wes­pen zu be­ob­ach­ten. Da­her, so Piehl, seien Haut­flüg­ler auch be­son­ders gut für na­tur­schutz­nahe Bil­dungs­ar­beit ge­eig­net: "­Sie sind ein­fach ü­ber­all zu fin­den!"

 


Die Ausstellung informiert unter Anderem über Wespen und Hornissen. - Foto: Kathy Büscher
Die Ausstellung informiert unter Anderem über Wespen und Hornissen. - Foto: Kathy Büscher

 

 

Und das ist auch gut so, denn ohne Biene & Co. gäbe es keine großflächige Bestäu­bung. Schon Al­bert Ein­stein sag­te: "Wenn die Bie­nen ver­schwin­den, hat der Mensch noch vier Jahre zu le­ben!" Da­bei ma­chen wir es den Haut­flüg­lern in un­se­rer auf­geräum­ten Land­schaft häu­fig schwer. Mehr­fach­mahd auf den land­wirt­schaft­li­chen Flächen raubt den Haut­flüg­lern ihre Le­bens­grund­lage und Mo­no­kul­tu­ren von Ener­gie­pflan­zen ent­zie­hen den Wild­bie­nen ihre Nah­rung. Doch auch die Bie­nen und Wes­pen selbst sind Nah­rung für an­dere Tie­re. Dachse oder Wes­pen­bussarde ho­len sich die Erd­wes­pen aus ih­ren Nes­tern und las­sen es sich schme­cken.

 

Bis zum 6. Au­gust wird die Aus­stel­lung während der Öff­nungs­zei­ten der Spar­kasse zu se­hen sein.

 

Artikel aus dem Schaumburger Wochenblatt vom 14.07.2012