RINTELN (ste). Wenn Gundula Piehl als die Vorsitzende des Imkervereins Obernkirchen über "Biene & Co." spricht, dann merkt man ihr an, wie sehr ihr die Hautflügler am Herzen liegen. Lange Jahre war sie auch Wespenberaterin des Landkreises Schaumburg. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Rinteln und dessen Vorsitzenden Nick Büscher stellt Piehl jetzt in der Sparkasse Schaumburg (Hauptstelle in der Klosterstraße) Exponate rund um Wespen, Hornissen, Wild- und Honigbienen aus.
Dabei wird so manches Vorurteil ausgeräumt. Da ist zum einen die Frage: "Können Hummeln stechen?" "Ja", so Piehl, doch das tun sie nur, wenn sie sich in Gefahr befinden; und wenn es Weibchen sind, denn die Männchen haben keinen Stachel. Besonders spannend, so Piehl, sei das Reich der Hautflügler durch ihre verschiedenen Lebensweisen: "Von solitären Systemen bis zu hoch sozialen Staaten gibt es bei den Hautflüglern alles zu beobachten!" Und das besonders dicht an uns Menschen, denn in jedem Garten gibt es Hummeln, Bienen und Wespen zu beobachten. Daher, so Piehl, seien Hautflügler auch besonders gut für naturschutznahe Bildungsarbeit geeignet: "Sie sind einfach überall zu finden!"
Und das ist auch gut so, denn ohne Biene & Co. gäbe es keine großflächige Bestäubung. Schon Albert Einstein sagte: "Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben!" Dabei machen wir es den Hautflüglern in unserer aufgeräumten Landschaft häufig schwer. Mehrfachmahd auf den landwirtschaftlichen Flächen raubt den Hautflüglern ihre Lebensgrundlage und Monokulturen von Energiepflanzen entziehen den Wildbienen ihre Nahrung. Doch auch die Bienen und Wespen selbst sind Nahrung für andere Tiere. Dachse oder Wespenbussarde holen sich die Erdwespen aus ihren Nestern und lassen es sich schmecken.
Bis zum 6. August wird die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen sein.
Artikel aus dem Schaumburger Wochenblatt vom 14.07.2012