Hummeln sind – im Gegensatz zu anderen Insekten – wahre Sympathieträger des Naturschutzes, wie man auch beim NABU weiß: Die meisten Menschen mögen die flauschig aussehenden Tierchen und fürchten sich nicht davor, von ihnen gestochen zu werden. „Das Wissen um Hummeln in der Bevölkerung ist jedoch begrenzt“, so Dr. Nick Büscher, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Größtenteils unbekannt ist beispielsweise die Tatsache, dass viele Hummelarten vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden sind.
Aus diesem Grunde hat der NABU Niedersachsen ein Projekt zum Hummelschutz ins Leben gerufen, um diesem Trend entgegenzuwirken. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie in ihrem Garten nur die häufigen Arten vorfinden, beispielsweise Erd-, Stein- und Gartenhummeln“, so Büscher weiter. Dies sei auch der Grund, warum vielen Menschen das Artensterben nicht bekannt sei. Allein 13 Hummelarten stehen auf der Roten Liste, darunter die Gras-, Sand- und die Waldhummel.
Dabei sind Hummeln außerordentlich nützliche Insekten: „Während sie Nahrung für ihren Nachwuchs sammeln, bestäuben sie Blumen und Pflanzen“, wie Büscher betont. Neben der Erfassung der Hummelarten in Niedersachsen ruft der NABU dazu auf, Hummelweiden im eigenen Garten zu schaffen. Insbesondere Wildblumen und Wildpflanzen sind von besonderer Bedeutung für die Hummeln – dabei kann jeder im eigenen Garten einen Beitrag leisten.
Neben Kugeldistel, Holzapfel und Pfaffenhütchen sind es Brom- und Himbeeren, die für Hummeln zur Nahrungsversorgung beitragen. Auch Rotklee ist eine sehr wichtige Trachtpflanze – speziell entwickeltes Saatgut sorgt dafür, aus artenarmen Wiesen wahre Hummelparadiese zu schaffen. Ein vorbildliches Beispiel findet sich im Rintelner Ortsteil Engern: „Der Grundstückseigentümer hat in Eigenleistung seine Flächen vorbereitet und zur Hummelweide entwickelt – und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freut sich Büscher über so viel Engagement. Wer sich ebenfalls für den Hummelschutz engagieren möchte und Anregungen für die eigene Gartengestaltung benötigt, erhält Informationen bei Britta Raabe in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland (05751/5237).