Entlang der Landesstraße 781 wird an diesem Morgen fleißig gearbeitet, um den etwas anderen kleinen Grenzverkehr zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu regeln: Die Aktiven des NABU Rinteln rollen entlang der Weserstraße, die Möllenbeck mit Stemmen verbindet, einen etwa 250 Meter Amphibienschutzzaun aus. Dieser wird mit Stangen im Boden fixiert, der Zaunfuß mit Erde beschwert, die am Boden durchlöcherten Eimer entlang des Stoffzaunes eingegraben, diese zu guter Letzt mit Stock und Laub präpariert.
„Unter dem Laub verstecken sich die Amphibien vor der Sonne und möglichen Fressfeinden wie Reihern und Krähen. Der Stock dient dazu, dass Käfer und Mäuse aus den Eimern wieder herausklettern können“, weiß Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. Der Standort ist für Amphibien ideal, ein angrenzendes Waldstück dient den Tieren als Winterquartier. Bei frühlingshaften Temperaturen mit frostfreien Nächten und entsprechender Tageslänge werden die Kröten und Molche munter und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern, die sie an dieser Stelle an den Kiesteichen auf der anderen Seite der Verbindungsstraße zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gefunden haben. „Da es in der Vergangenheit viele Totfunde auf der Straße gegeben hat, haben wir uns zum Handeln entschlossen“, so Büscher.
Dank zahlreicher helfender Hände war die Arbeit schnell getan, um sich im Anschluss zum Waldkater aufzumachen, wo die Amphibienwanderung ebenfalls mit einem Schutzzaun begleitet wird. Auch der mit Leitplanken versehene Dauerzaun an der Arensburg gehört zu den Stationen der ehrenamtlichen Naturschützer. „Da in den nächsten Wochen die Temperaturen stetig ansteigen werden, ist mit einem Beginn der Amphibienwanderung zu rechnen, wie Büscher betont. Dabei sind die Autofahrerinnen und Autofahrer dazu aufgerufen, auf den mit Warnschildern ausgewiesenenen Strecken der Krötenwanderung langsam zu fahren.