Der lange Winter in diesem Jahr ließ den Frühling im Schaumburger Land erst spät Einzug halten. Nicht nur die Vegetation stand erst Mitte April in den Startlöchern, sondern auch die Amphibien. Bereits Mitte März stellten die Ehrenamtlichen vom NABU Rinteln die Schutzzäune auf, nachdem es ein paar warme Tage gab.
Doch dann kam noch einmal eine lange und weiße Kälteperiode. Am 10. April war es dann endlich soweit: Frostfreie Nächte, zweistellige Temperaturen am Tag und dazu ergiebiger Regen führten zu einer plötzlichen Massenwanderung.
Zieht sich die Wanderperiode ansonsten über mehrere Wochen, war das Gros der Tiere bereits nach einer Woche an ihren Laichgewässern angelangt. An der Arensburg konnten, wie in den Jahren zuvor, wieder alle vier Molcharten kartiert werden, 113 Fadenmolche, 78 Bergmolche und 30 Teichmolche. Mit 34 Tieren ist der Kammmolch besser vertreten als in den Vorjahren, was die Naturschützer sehr freut, ist diese Art doch ziemlich selten. „Dies unterstreicht die Bedeutung des Parks Schloss Arensburg für den Amphibienschutz“, so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln. Im Jahr 2012 seien es an dieser Stelle lediglich 6 Tiere gewesen. Auch 274 Erdkröten und sechs Feuersalamander konnten sicher im Eimer zu den Hexenteichen transportiert werden. Die Bilanz an der Grafensteinerhöhe sah nicht ganz so gut aus: Gerade einmal 74 Amphibien sind gesammelt worden, darunter 48 Erdkröten, aber auch erstmalig in diesem Jahr ebenfalls alle vier Molcharten, welche die restlichen Individuen ausmachen. Am Schutzzaun, der am Waldkater aufgestellt war, konnten überwiegend Bergmolche gerettet werden. Jedoch wurden neben 60 lebenden Tieren in den Eimern auch 33 tote Bergmolche auf der Straße festgestellt. Die Molche sind in der Lage, mit ihren kleinen Füßen am Zaun hinaufzuklettern. Im nächsten Jahr wird hier mit einem speziellen Zaun Abhilfe geschaffen, der noch feinmaschiger ist und oben eine Wölbung nach innen besitzt. Neben Bergmolchen sind auch über 60 Erdkröten auf die andere Straßenseite gebracht worden.
Insgesamt sind die Rintelner Naturschützer trotz der verspäteten Wanderung sehr zufrieden mit den Sammelergebnissen. Wurden im Jahr 2012 insgesamt knapp 500 Amphibien gezählt worden, waren es in diesem Jahr insgesamt 795 Tiere. Doch nicht nur die Anzahl, sondern auch das Artenspektrum ist sehr erfreulich, was ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen nicht möglich wäre: „Wir sind dankbar für das Engagement der NABU-Aktiven“, so Büscher.