Voll ist es an diesem Nachmittag im Naturpavillon, als Dr. Nick Büscher vom NABU Rinteln die fast 40 Gäste begrüßt. Alle sind aus einem Grund hierhergekommen - sie wollten sich von Rüdiger Wohlers und Heike Neunabers reich bebilderte Informationen zu Natur, Kultur und Geschichte sowie Märchen und Sagen aus Masuren bezaubern lassen. „Masuren ist das Land der 3.000 Seen“, wie der Oldenburger Rüdiger Wohlers weiß, der zusammen mit seiner Frau Heike Neunaber auf Einladung des NABU Rinteln angereist ist, um die Gäste gedanklich mit in die polnische Woiwodschaft Ermland-Masuren zu nehmen. Wohlers selbst ist langjähriger Mitarbeiter des NABU Niedersachsen, mit seiner Frau auch ehrenamtlich im NABU aktiv und seit vielen Jahren auch dem Rintelner Publikum gut als kompetente Reiseleitung der NABU-eigenen Reisegesellschaft bekannt ist.
Zu Fuß und zu Wasser wird die abwechslungsreiche Landschaft Masurens von dem beschaulichen Dorf Krutyn erkundet, die nicht nur aus Teichen und Seen, sondern auch aus Wäldern und Offenland besteht. Hier können viele Säugetiere wie Elch, Fischotter und Biber beobachtet werden. „Auch die Vogelwelt ist sehr artenreich“, ergänzt Wohlers – 400 Vogelarten zählt das Artenreichtum Masurens. Pirol, Wiedehopf und Kranich, Schwarzstorch, Fisch- und Seeadler sind nur einige von ihnen. Die gute Wasserqualität der Gewässer führt zu einer großen Artenvielfalt. Zahlreiche Libellenarten sind hier zu finden. Die kurzweiligen Kommentare zu den Reisestationen in Masuren werden ergänzt von Sagen und Märchen, die Neunaber stimmungsvoll und anschaulich in Szene setzt.
Und auch das Kulinarische kommt an diesem Nachmittag nicht zu kurz: Kredenzt wird neben polnischen Tee – ein besonderer Schwarztee mit Bergamotte und Zitrone – polnisches Keksgebäck sowie eigens für den Nachmittag gebackene Blaubeer-Hefeteilchen, auf Polnisch Jagodzianki, die auch den Geschmack Polens an diesem Nachmittag in den Naturpavillon holen.
Viele Menschen, die an diesem Nachmittag dankbar waren, dass Wohlers und Neunaber sie Masuren jenseits touristischer Klischees, Natur, Kultur Geschichte und Menschen, näher gebracht haben, machen sich vielleicht selbst auf den Weg nach Masuren, was laut Wohlers auch „aktive Wirtschaftsförderung für die Menschen darstellt, die im und vom Nationalpark leben.“ Mit dem NABU besteht ebenfalls die Gelegenheit dazu: Die Naturreisen, die vom NABU angeboten werden, sind sehr beliebt und nachgefragt. Mehrmals im Jahr werden Reisen nach Masuren durchgeführt, neben weiteren interessanten Zielen wie in die ungarischen Karpaten oder in die französische Provence ist die Reise ins polnische Masuren die beliebteste. Die etwa zwölftägige Reise erfolgt klimaschonend mit dem Bus und führt die Naturinteressierten an die schönsten Plätze zwischen Olsztyn und Racibórz.